Wir schreiben das Jahr 1974. Im Alter von nur 12 Jahren - fasziniert von Kung Fu Filmen der alten Schule - betrat Michael zum ersten Mal ein Kampfsportstudio, das Sportstudio Blankenburg in der Luxemburger Straße in Berlin Wedding. Er wollte TAE-KWON-DO lernen. Da es keine gesonderten Kindergruppen gab wagte er mit dem ihn noch heute auszeichnenden Selbstbewusstsein den Schritt in die Gruppe der "Großen".
Sehr schnell wurde Michaels außergewöhnliches Talent vom Trainer P. Blankenburg erkannt und zielgerichtet gefördert. Michael brachte zudem alle Voraussetzungen eines leistungsorientierten Sportlers mit: permanenten Fleiß, höchste Disziplin, höchstes Lern- und Auffassungsvermögen, Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, Kämpferherz, und unbändigen Ehrgeiz. Charakterzüge, die auch heute noch den Grundstein für dauerhaften Erfolg legen.
Der Kickbox-Sport entwickelte sich weiter. Mit der Erfindung der Hand- und Fußschützer und der aus den USA herüberschwappenden Idee, für alle Teilnehmer einheitliche Wettkampfregeln zu schaffen, konnte zum ersten mal mit "Kontakt" gekämpft werden, ohne dass ernsthafte Verletzungen zu befürchten waren. Das Kontakt Karate (Kick Boxen) war geboren. Artikel weiterlesen (2/5)...
Von Anfang an war Michael mit Begeisterung dabei: immer in der Klasse der über 18 jährigen, weil es separate Turniere für Kinder und Jugendliche noch nicht gab. Auf Berliner Ebene kämpfte er im Semi-Contact nach Punkten.
Er wurde in der Klasse bis 57 kg auf Anhieb Berliner Meister und wiederholte diesen Erfolg Jahr für Jahr bis er ungeschlagen die Semi-Contact Turniere in Berlin hinter sich ließ.
Seine erste wirkliche Bewährungsprobe stand dann mit nur 16 Jahren bevor: die Deutsche Meisterschaft im Full-Contact- Kick-Boxen. Als jüngster Teilnehmer schaffte er das unglaubliche: nach drei harten Kämpfen stand fest, jüngster Deutscher Meister der Senioren (!) bis 57 kg war Michael Kuhr - der bis dahin größte Triumph in seinem jungen Kämpferleben. Diesen Erfolg konnte Michael noch 9-mal wiederholen.
Neue Trophäen warteten darauf, vom Ausnahmeathleten gewonnen zu werden: auf internationaler Ebene wurde Michael im Jahre 1979 bei den Weltmeisterschaften in Florida erst nach drei Siegen im Finale durch den Engländer Howard Brown, der 10 Jahre älter war als Michael... Artikel weiterlesen (3/5)...
und über 10 Jahre mehr Kampferfahrung verfügte, nur nach Punkten gestoppt. Damit war Michael mit nur 17 Jahren VIZE-WELTMEISTER.
Nur ein Jahr später hatte Michael die Chance, den Trainingsaufwand mit einem Turniersieg abzurunden: er erkämpfte sich mit dem Revanche-Sieg in London über den amtierenden Weltmeister Howard Brown den unangefochtenen Sieg in der EUROPAMEISTERSCHAFT 1980. Auch diesen herausragenden Erfolg in der immer größer werdenden Kick-Box-Gemeinde konnte er in den Jahren 1981/83/86 noch dreimal wiederholen.
Seit 1983 kämpfte Michael nur noch in der Leichtgewichtsklasse - 60 kg und wurde in dieser neuen Gewichtsklasse auf Anhieb erneut VIZE-WELTMEISTER. Bei den Weltmeisterschaften 1985 in London kämpfte sich der nun 23jährige Michael nach zwei Vorkämpfen das Finale gegen Gerry Kid (Irland).
Drei Runden, in denen Michael alles geben musste, knallharte Kicks und fliegende Fäuste - dann das Urteil: Sieger und damit endlich WAKO Amateur - WELTMEISTER war Michael Kuhr - ein Triumph über die besten der Welt und sich selbst.
Durch diese unübersehbare Siegesreihe waren die Profi Verbände auf Michael aufmerksam geworden und es folgten Einladungen für Titelkämpfe über jeweils zwölf Runden. Artikel weiterlesen (4/5)...
Sein Trainer P. Blankenburg - dem Michael über die Jahre treu geblieben war - stellte das Training auf die ungewohnte Rundenzahl um.
Schnell gewöhnte sich Michael an die neue Rundenanzahl, die damit verbundene Konditionsumstellung, die härtere Gangart im Profigeschäft und die steigende Zahl der sportbegeisterten Zuschauer: In allen vier seinerzeit existierenden Profi Verbänden (WAKO-PRO, PKO, ISKA, und IKBF) wurde Michael Weltmeister.
1990 wurde Michael der erste deutsche PROFI- WELTMEISTER IM FULL-CONTACT-KICKBOXEN. In seiner Kämpferlaufbahn hat er gegen 16 Full-Contact-European/Worldchampions gekämpft (Max Mankowitz, S. Salman, J. Canabate, H. Brown, I. Uguz, R. Charry, J. Vierra, G. Kidd, B. Sawicki, M. Anderson, E. Sulauc, M. Cömert, T. Dorsey, D. Sigo, S. Wilson, B. Bellani). ALLE wurden von ihm besiegt. Michael konnte auch in der Disziplin Semi-Contact überzeugende Siege über Europa- und Weltmeister wie R. Knell, P. Siegoszynski, J.Weißhardt und W. Lange erkämpfen.
Sogar die höhere Gewichtsklasse schreckte den inzwischen kampferprobten und siegeshungrigen Michael nicht ab: auch hier konnte Michael offenbar konkurrenzfähig punkten, nur beim Weltmeisterschaftskampf in dieser höheren Gewichtsklasse unterlag Michael nach einer wahrhaft legendären Ringschlacht der holländischen Kampfsportlegende G. Ballentine nach Punkten. Artikel weiterlesen (5/5)...
Damit ist Michael bis heute Deutschlands erfolgreichster Leichtgewicht Full-Contact-Kick-Boxer - zigfacher Berliner Meister - 10-facher Deutscher Meister - 4-facher Europa Meister und 5-facher Weltmeister davon viermal Profi-Weltmeister.
Ungeschlagen beendete Michael Kuhr 1994 seine beispiellose Karriere und widmet sich seither mit gleichem großem Erfolg seiner eigenen Firma die Kuhr-Security GmbH.